Ulrike Stegemann (Hrsg.)
Original-Ausgabe © 03/2009
ISSN: 1613-3293
40 Seiten - 2,50 Euro
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Thomas Backus 
Die tanzende Prinzessin 
Es war einmal eine Prinzessin, die lebte in einem Schloss auf der hellen
 Seite des Mondes. Eigentlich hieß sie Lisa, aber alle nannten sie nur 
die tanzende Prinzessin, weil sie einfach nicht stillstehen konnte. 
Immer und überall musste sie tanzen. 
Die Mondmenschen  waren von der Prinzessin und ihren flotten Tänzen ganz
 hingerissen und klatschten immer im Takt, wenn sie vorbeitanzte. Dann 
tanzte Lisa noch viel ausgelassener. 
Ihr Vater, der Mondkönig liebte seine Tochter sehr, und er ließ ihr 
vieles durchgehen. Er schimpfte sie nie, wenn sie am Tisch zappelte und 
die Suppe verschüttete, weil sie selbst beim Essen das Tanzen nicht 
lassen konnte. Er lächelte dann nachsichtig, statt sie an den Ohren zu 
ziehen, wie dies andere Väter mit ihren Töchtern auf dem Mond zu tun 
pflegen, um ihnen Manieren beizubringen. 
Aber in einer Sache ließ er nicht mit sich reden: „Du musst auf der 
hellen Seite des Mondes bleiben – auf der dunklen Seite des Mondes ist 
es viel zu gefährlich für kleine Prinzessinnen!“ 
„Aber warum denn, Vater?“, fragte Lisa. 
„Dort gibt es Steine, und weil es dunkel ist, kannst du sie nicht sehen und wirst stolpern.“ 
„Ich kann doch auch mit geschlossenen Augen tanzen, Vater.“ 
Das stimmte. Manchmal schloss die kleine Prinzessin ihre Augen und 
tanzte über den Mond, bis ihr ganz schwindelig wurde. Aber sie fiel nie,
 denn der Wind tanzte mit ihr und flüsterte ihr leise ins Ohr, wenn ein 
Stein oder ein Baum im Wege stand. 
„Du bleibst der dunklen Seite fern, basta“, sagte da der König. Da gab 
es keine Widerrede, wenn der König basta sagte, dann war sein Wort 
Gesetz. 
(...) | 
Wird sich die tanzende Prinzessin an das Verbot des Vaters halten? Wenn nein, was wird ihr Schreckliches passieren, wenn sie über einen der unsichtbaren Steine stolpert? Wird sie sich das Knie aufschlagen? Oder wird gar Schlimmeres passieren?
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