Dienstag, 24. Januar 2012

Dämonenreiche

Michael Sonntag (Hrsg.)
Edition PaperONE © 02/2008
ISBN: 978-3-939398-88-2
148 Seiten - 9,90 Euro


Dämonen - seit Jahrtausenden sind sie in Überlieferungen zu finden.
In allen Religionen, auf allen Teilen der Erde, wird von ihnen berichtet.


Ob als Götter verehrt oder als Heimsuchung gefürchtet, als Beschützer oder Verfolger, als warnender Rufer oder Unheilsbringer, beschworen oder gebannt, als Erdgeister oder Höllenwesen sind sie ständige Begleiter der Menschen.


Verschiedene Autoren haben sich zusammen getan, um ihre Gedanken über Dämonen zusammen zu tragen. Und so vielfältig wie die alten Schriften sind auch die Geschichten und Gedichte in diesem Buch.



Thomas Backus
Das Grauen im Schloss


Das alte Landgrafenschloss thront noch immer über der Stadt wie ein grausamer Götze aus finsteren Zeiten. Mir läuft ein kalter Schauer über den Rücken.
Warum? Als Kind liebte ich den alten Kasten, er war mein Zuhause. Mein Vater war der Schlossverwalter und wir lebten in seinem Herrenhaus der alten Landgrafen. Unsere Wohnung war kalt und zugig und der Fernseher hatte kaum Empfang.
Aber wer dachte in jenen Tagen schon ans Fernsehen? Wie alle Jungen interessierte ich mich für alles, was mit Rittern zu tun hatte. Stundenlang trieb ich mich im Rittersaal herum, träumte zwischen den Rüstungen und berührte die verbotenen Schwerter.
Doch da ist noch etwas, tief in meinem Inneren. Dort lauern dunkle Dinge darauf, dass ich mich an sie erinnere. Monster schleichen durch die Windungen meines Gehirns, sie kriechen durch meinen Kopf. Nicht sichtbar, nicht fassbar, aber spürbar da.
Als ich dreizehn war, brach mit einem Mal meine Welt zusammen. Brutal riss Vater mich aus meiner geliebten Umgebung und schickte mich ins Internat.
Ich fühlte mich verstoßen, ja noch mehr, mir schien, als wolle mein Vater absichtlich mein Leben zerstören. Er baute das Schloss zu einem Museum um, verwandelte mein Heim, meine Burg in einen sterilen Ort. Er installierte elektrisches Licht und sperrte die Erinnerungen meiner Kindheit hinter Panzerglas.
Jetzt ist Vater tot – und ich kehre heim, sein Erbe anzutreten.
Oder muss ich mich den Dämonen meiner Kindheit stellen? Was ist damals passiert? Es muss etwas Schreckliches sein, dass ich mich nicht daran erinnern will.
(...)


Was um Himmels Willen ist nur so schrecklich, dass ich mich nicht daran erinnern will?


Nachzulesen in Dämonenreiche!

Mit Beiträgen von Michael Sotag, ELLA, Psy, Jana Heidler, Uwe Schimaneck, Miriam Stephanie Reese, Thomas Backus, Andrea Bottlinger, Jan Christoph Prüfer, Martin Skerhut, Alexander Perras und Torsten Scheib.


Weitere Infos & Bestellung: PaperONE


Das Grauen im Schloss ist mittlerweile (überarbeitet) nachgedruckt worden in unserer 1. Anthologie In Blut geschrieben.
  



Was? Das Buch steht noch nicht in Eurem Bücherregal?
Dem kann abgeholfen werden!





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