Freitag, 27. Januar 2012

Dreharbeiten Toxic Lullaby

Von vier Schreibern die auszogen, das Grauen zu lehren

Hunger, Pestilenz, Krieg und Tod, das sind die vier Apokalyptischen Schreiber. Aber was kommt eigentlich nach dem Tod? Um das herauszufinden machten wir am Sonntag, dem 11. Januar 2009 einen Apokalyptischen Betriebsausflug nach Hirschhagen, wo wir eine neue Dimension des Grauens kennenlernen sollten: Apokalyptische Zombies!


Wir sollten nämlich in einem Film mitspielen. Toxic Lullaby von Spontitotalfilm führte auf dem Marburg-Con 2008 ein umfangreiches Casting durch – und wir waren auserwählt, die Gewalt in ihrem Film zu Verkörpern.
Bereits morgens um 8:30 Uhr vertrauten wir uns unserem Führer an, und wurden, wie so viele Deutsche vor uns, in die Irre geleitet. Vielleicht hätte Hazy eine andere Stimme an seinem Navi einstellen sollen, aber er fand Hitler halt lustig.
Wir kamen recht schnell voran, obwohl der Weg scheinbar gepflastert war mit Starenkästen, die nur darauf harrten, uns überteuerte Fotos von zu schnell fahrenden Kuttenträgern zu verkaufen. Zum Glück fuhr ich und nicht meine Ex, sodass uns die Blitzerei erspart blieb.
Dennoch hatten wir ein Problem: Der alte Kohlebunker, der schon von weither aus dem Wald ragen sollte, ragte nicht dort, wo wir ihn suchten. Passanten zum Ansprechen waren nicht da, denn alle rechtschaffenen Bürger befanden sich ja wohl in der Kirche. Außer uns, der Filcrew – und ein paar Arbeitern einer Fastfoodkette, die erstmal unseren Apokalyptischen Hunger stillten (ähem, das sollte jetzt nicht falsch verstanden werden, auch ich aß Burger und Pommes und so) und uns dann auf den rechten Pfad führten.
Der führte vorbei an der Kirche hinein in den verschneiten Wald, bis wir an ein eindrucksvolles Betonbauwerk aus unheiligen Zeiten stießen. Dort endete der Weg. Die verlassenen Autos wirkten wie Fremdkörper und wir folgten den Fußsputen im Schnee nur zögerlich den Berg hinauf in einen trostlosen Wald voller unheimlicher Ruinen.


Die Natur empfing uns mit einer eisigen Kälte, die Filmcrew mit einer herzlichen Wärme. Dann verwandelten sie uns in Leichen. 


Es ist schon interessant, wie man mit ein bisschen Schminke und viel künstlichem Blut aus so gutaussehenden Autoren wie uns gutaussehende Zombies machen kann … das Ganze machte uns höllisch Spaß und so ließ ich es mir nicht nehmen, eine junge Dame auf die selbe herzliche Art zu misshandeln – allerdings fingen meine Augen dabei derart zu leuchten an, dass sie Angst bekam, in eine echte Leiche verwandelt zu werden … 

Opfer: Andrea Glowig; Täter: Thomas Backus

Während in den Ruinen die Helden um ihr Leben rannten kämpften wir gegen die Kälte an. Obwohl das Zelt geheizt war, gefror uns das Blut in den Eimern.
Warten ist halt nicht unsere Stärke, wir metzeln lieber, und als uns Ralf Kemper dann endlich auf die Schauspieler losließ, kannten wir kein Halten mehr. Ihre Todesschreie hallen wahrscheinlich heute noch durch die unterirdischen Gänge und versetzen unwissende Spaziergänger in Angst und Schrecken.
Natürlich mussten unsere fürchterlichen Zombie-Attacken mehrfach wiederholt werden, schließlich sollten im Film letztendlich auch irgendwelche Helden davonkommen … aber wie er das jetzt hinkriegt, das muss der Herr Regisseur schon selber wissen. Toxic Lullaby. Ein Splatterfilm mit Apokalyptischen Zombies. Vielleicht auch mit Überlebenden, wer weiß das schon. Auf jeden Fall ein Muss für jeden Horrorfilmfan!


Die Apokalyptischen Zombies: Volker Ilse, Thomas Backus, Stefan Fels & Ralph Haselberger

Mehr Infos? Im Zauberspiegel gibt es ein Produktionstagebuch vom Regisseur Ralf Kemper.

Den Film gibt es mittlerweile auf DVD. Unter anderem hier:
 

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