Donnerstag, 2. Februar 2012

Liebe ... und Liebe lassen

Anja Polaszewski (Hrsg)
Books on Demand Gmbh © 11/2009
ISBN-10: 3-839132-18-5
ISBN-13: 978-3839132-18-0
372 Seiten - 24,95 Euro


Sie ist das wohl wichtigste Thema der Welt. Und noch dazu der Ursprung allen Seins. Ob jung oder alt, groß oder klein, gesund oder krank: Niemand kann ihr entrinnen ... Sie kann uns grenzenlos beglücken und für ekstatische Höhenflüge sorgen. Doch kann sie uns gleichermaßen ins Unglück treiben und seelische Abgründe auftun. Die Rede ist - natürlich - von der Liebe.
Sie bedeutet so viel: Leidenschaft und Leiden, Freude und Schmerz, Stolz und Ehrfurcht.
Sie ist vielseitig und vielschichtig. Ob hetero- oder homosexuelle Liebe, Liebe zwischen Eltern und Kindern, zwischen Geschwistern, freundschaftliche Verbundenheit oder ideologische Liebe: Die Kunst zu lieben ist ein hartes Brot, an dem wir uns oft die Zähne ausbeißen.
In vorliegender Anthologie berichten 70 Bild- und Textautorinnen und -autoren über die Liebe aus ihrer ganz eigenen Sicht. Sie reflektieren in Worten, Fotografien und Zeichnungen unter anderem über das Vergangene, das nicht zu ändern ist, über die Zukunft, die nicht vorhergesagt werden kann und über das Jetzt, das so wunderschön und zugleich so schmerzvoll sein kann ...



Ich selbst habe zwei Geschichten beigetragen:



Thomas Backus
Die erste Liebe

Im Sommer 1983 ertappte ich mich dabei, dass ich in der Schule nicht mehr gelangweilt aus dem Fenster starrte. Stattdessen starrte ich Bianca an.
(...)
Am liebsten wäre ich zu ihr rüber gegangen und hätte sie geküsst.
Dann sah sie in meine Richtung und ich bemerkte erstmals diese großen Augen, in deren leuchtenden Blau ich mich verlor wie ein Taucher in den tiefsten Tiefen des Meeres.
Ich lächelte.
Hoffentlich interpretierte sie mein Lächeln als Das Reiten hat mir viel Spaß gemacht und nicht als Ich mache mich gerade zum Trottel, weil ich total in dich verliebt bin.
Sie lächelte zurück.
Mir war egal, was sie von mir dachte, solange sie mich so anlächelte.
Dummerweise würde ich wieder mit ihr reiten müssen, aber vielleicht würde ich mit etwas Übung tatsächlich besser werden. Ich glaubte zwar nicht daran, aber Wunder geschehen.
Das sagte unser Religionslehrer immer, und warum sollte er nicht ausnahmsweise einmal Recht haben?
Ich beschloss, den nächsten Schritt zu wagen und riss eine Seite aus meinem Schulheft, schrieb Willst Du mit mir gehen? darauf. Dann schrieb ich ihren Namen außen drauf. Leider war ich so aufgeregt, dass mir bereits beim B die Spitze meines Bleistiftes abbrach. Egal, sie fand es bestimmt cool, dass ich sie B nannte. Das war fast so was wie ein Kosename.
Heimlich gab ich den Brief weiter.
Alle gaben ihn auch artig weiter – bis auf Bärbel.
Die las erst das B, und dann den Brief.
Ich?, stand in ihrem Gesicht geschrieben. Ich soll mit dir gehen?
Sie hatte noch nie ein Wort mit mir gesprochen, und trotzdem nickte sie.
Von da an hatte ich eine Freundin!
(...)





Tja, da habe ich nun meine erste Freundin, aber es ist die falsche. Wie komme ich da nur wieder raus?

Wer es wissen will: Liebe ... und Liebe lassen!





Thomas Backus
Wenn die Liebe stirbt

(...)
Und dann, irgendwann, war der Schmerz so groß, dass ich ihn nicht mehr ertragen konnte.
Ich hatte mir geschworen, es nicht zu tun. Ich wollte sie in Ruhe lassen, mich unter keinen Umständen bei ihr melden.
So erbärmlich wollte ich nun auf keinen Fall sein, und doch, ich kann nicht anders.
Ich lasse Wasser in die Wanne, zündete die vielen Kerzen im Badezimmer an.
(Hatte ich schon erwähnt, dass ich versuchte, ihr jeden Wunsch von den Lippen abzulesen? Sie fuhr total auf Kerzen ab, besonders im Bad).
Ich lasse mich in das heiße, duftende Wasser gleiten und wähle mit pochendem Herz ihre Nummer...
Sie nimmt tatsächlich ab!
„Hallo“, stammle ich.
„Du?”, fragte sie erstaunt. Wenn ich mich nicht täusche, klingt ihre Stimme sogar erfreut. Aber wahrscheinlich ist das nur Wunschdenken. Ich sollte mich freuen, dass sie nicht angewidert klingt.
„Ja, ich … warte mal einen Moment!”
Sie hat mir sehr, sehr wehgetan, und nun brennt in mir der wahnwitzige Wunsch, ihr weh zu tun.
(...)



Mehr kann ich Euch auf keinen Fall verraten, will ich Euch nicht die Spannung nehmen - aber lasst Euch gesagt sein, es endet dramatisch!

Wer es genauer wissen will, kann es nachlesen in: Liebe .. und Liebe lassen!


Eigentlich bin ich ja kein Fan von Books On Demand - aber das Projekt erschien mir so reizvoll, dass ich meine eigenen Prinzipien missachtet habe. Zum Glück, denn das Buch ist echt klasse geworden!




Mit Beiträgen von: Dustin Ahrendt, Thomas Backus, Daniela Bakker, Sabine Barnickel, Hermann Bauer, Julia Buesge, Reni Dammrich, Syvia Dölger, Ingrid Dressel, Nora Dubach, Simone Edelberg, Fiona Eissing, Silvia Friedrich, Martin Gericke, Monika Heil, Stephanie Heinecke, Antje Hellberg, Angelika Heßmann, Sandra Hlawatsch, Simon Holzmann,
Bernhard Ka, Utta Kaiser-Plessow, Ann-Kathrin Karschnick, Jürgen Kirschner, Klausens, Esther Klung, Jule Heidi Konrad, Heike Kremerskothen, Franziska Kuo, Ulrike Lantermann Kliem, Tanja Lehmitz, Martin Lindner, Anton Mantler, Eva Markert, Monique Martin, Lukas
Merkander, Mario Metzler, Eva Mileder, Laura Moser, Mortimer M. Müller, Jennifer Nickel, Karin Pachelhofer, Marlene Pardeller, Tabea Petersen, Michael Pick, Karl Plepelits, Anja Polaszewski, Anna-Maria Polaszewski, Hanna Christine Maria Rauschen, Hanna Rein, Axel
Richter, Alice Romas, Sweeginia Sanyani, Regine Sauter, Britta Schäfer, Melanie Scharley, Ella Schneider, Fabian Schrader, Andre Schuchardt, Gabriele Schuster, Fabienne Siegmund, Karin Sorkalla, Nina Spangel, Gabriele Maria Spölgen, Maren Steffens, Annika Stender, Jochen Stüsser-Simpson, Iana Varbanova, Kerstin Wadehn und Nadine Wittorf.


Weitere Infos gibt es beim neu gegründeten polamedia Verlag. Dort kann man das Buch auch bestellen - oder portofrei bei Amazon!


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